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Rund um den Berber spielt auch
die Tradition eine große Rolle
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In seiner Heimat ist der Berber
noch eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel
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schon Napoleon vertraute auf den
Mut und die Zuverlässigkeit der Berber
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Die Geschichte des Berberpferdes
Die Herkunft des Berbers verliert sich in der Geschichte der
nordafrikanischen Völker, die ihn von jeher züchteten.
Nach glaubwürdiger Überlieferung kam er im 8. Jahrhundert mit
den Mauren nach Europa. Vom Berber stammt der Spanische Andalusier
ab; ebenso war Godolphin Barb, das Pferd, das 1000 Jahre später
einer der Stammväter des Englischen Vollbluts werden sollte, ein
Berber.
Im Europa des 17. Jahrhunderts stand der Berber in hohem Ansehen,
aber schon 200 Jahre früher gab es in den Strassen Roms die sogenannten
Berberrennen, die Papst Paul II angeregt hatte und die auf der
Strecke der heutigen Via del Corso bis zur Piazza Venezia stattfinden.
Heute wird der reine Berber nur mehr bei den Nomaden Nordafrikas
gezüchtet, während der Großteil der Berberrasse den
Einfluss des
Englischen Vollbluts oder, wie beim lybischen Berber, des Arabers
erfahren hat. Bereits im 7. Jahrhundert, als die Araber in Nordafrika
einfielen und den dort lebenden Berberstämmen ihre Sprache, Kultur
und Religion aufzwangen, wurde das Berberpferd mit dem Araber
gekreuzt.
Das Ergebnis waren hochwertige Pferde, die den reinen Berber allmählich
verdrängten, so dass man ihn Mitte des 18. Jahrhunderts fast nur
noch bei Berberstämmen am Rande der Wüste oder in den Bergen Marokkos
fand.
Das Ursprungsgebiet des Berbers ist demnach das Gebiet des heutigen
Algerien, Marokko, Tunesien und Tripolitanien. Dieser Teil Nordafrikas
war seit undenkbarer Zeit von Berberstämmen bevölkert, auch wenn
Sanson davon spricht, dass der Berber aus Nubien am oberen Nil
stammt.
Das Berberpferd ist das eleganteste unter den orientalischen Pferden
und ist ebenso widerstandsfähig gegenüber allen Klimaschwankungen
wie gegenüber Belastungen und Krankheiten. Es erlangt seine Geschlechtsreife
erst mit dem 6. Lebensjahr, ist auch kein "frühreifes" Pferd.
In früheren Zeiten wurde es als das absolut ideale Kriegspferd
betrachtet und als solches fand es nicht nur in seinem Ursprungsland
bei den Tuareg Verwendung, sondern auch in Europa.
Die Tuareg,
gefürchtete Nomaden leisteten den Arabern als einziger Berberstamm
Widerstand, so dass es diesen nicht gelang, das Gebiet der Tuareg
zu besetzen, das außer der Sahara und dem Hoggargebirge auch das
Massiv des Tassili-n-Ajjer und die Bergketten des Air und des
Adrar des Iforas umfasst und sich im Süden bis zu den Savannen
am Ufer des Niger hinzieht, vom Quellgebiet des Niger bis zur
Stadt Timbuktu und im Osten fast bis zum Tschadsee.
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